Radkutsche Best practice: Ein Musketier zur Aufmunterung für „Corona-Gebeutelte“

Ein Musketier zur Aufmunterung für „Corona-Gebeutelte“

Lockdown und Oma sitzt mit ihrer Pflegerin in der Wohnung fest. Sie brabbelt nur noch vor sich hin, baut extrem ab  und die polnische Pflegerin wird schier irre.  

Laufen kann sie  noch mit dem Rollator und das in Mini-Tippelschritten. Dabei würde sie so gern zum Friedhof und ihren beiden verstorbenen Männern eine Kerze ans Grab setzen.

Und endlich kommt Super-Enkelin mit der Rikscha vorbei und alles wird wieder schön!

Ein Ausflug in einem Tempo schneller als das mühselige Laufen und langsamer als Autofahrten. Genau die richtige Geschwindigkeit in der ihr wacher Geist die Umgebung wahrnimmt.  

Und Oma blüht auf! Die Pflegerin lacht auch wieder. Das Gefährt wird sofort akzeptiert, denn diese Fortbewegung lehnt sich dem archaischen Muster einer Kutschfahrt an und das steckt wohl tief im Rückenmark.

Die uralte Dame steigt  begeistert ein,  wird in Decken eingemummelt zu ihrer ersten Rikschafahrt.  Natürlich zum Friedhof zu den Jungs – inklusive Gebet am Grab vom Rikschasitz aus -  heilig aber bequem.

Auf der folgenden hübschen Tour durch ihr geliebtes Dorf genießt sie den Fahrtwind in den weißen Haaren, die Gerüche, das glitzernde Sonnenlicht  und sie  kommentiert jedes Haus an dem wir vorbeifahren mit Geschichten von früher.

Und es folgen Picknickfahrten mit der anderen Großmutter und dem Großvater, Fahrten mit Freunden, Fahrten in Eis und Schneechaos an liegen gebliebenen Autos vorbei, Großeinkäufe mit Luxusparkplatz direkt vor dem Supermarkt, erste Ausflüge mit einem Rekonvaleszenten nach Hüftoperation, stimmungsvolle Heiligabendtour mit Lichterkette am Verdeck und alkoholfreiem Punsch, Silvesterspaß in kleinster Runde, Fahrten mit Kindern zu entlegeneren Spielplätzen und in den Wald… alles corona-regelkonform an virus-aerosolfreier  Luft.

Die Basis der Rikscha ist natürlich das Musketier-Lastenfahrrad von Radkutsche: Exzellent durchdacht, kräftig, stabil und edel in Ausführung inklusive Wunschfarbe „lichtgrün“. Der Motor ist kräftig genug. Leer kann man auch ohne fahren, wenn man dicke Muckies haben will. Die Anfahrhilfe ist Gold wert bei ansteigendem Gelände. Ich persönlich fahre nur mit Unterstützung durch den Elektromotor (faule Sau)  und ich wünsche mir zum Geburtstag eine zweite Batterie für Tagesausflüge!

Wir haben den Rikscha-Aufbau dann speziell für den bewegungs-eingeschränkten  Passagier ergonomisch konstruiert:

Aufstieg mit Haltegriff in der passenden Höhe.

Ausreichend Platz unter dem Sitz zum Abstützen der Füße beim kraftsparenden  Aufstehen und Hinsetzen.

Lordosestütze und Armauflagen in der wasserfesten gepolsterten Sitzbank (Bootszubehör). Lehne lässt sich zum rückwärts sitzen umklappen (ein echter Gag!!!).

Verdeck gegen Wind und Wetter,  ausreichend Sicht zur Seite.

Verstellbare Anschnallgurte.

Gut erreichbare Tasche für Handgepäck und leckeres Gebäck. Zwei Faltsessel und ein Rollator passen unter den Sitz und auf die hintere Abstellfläche. Alternativ ein faltbarer  Rollstuhl. Und es ist trotzdem ausreichend Platz für einen prall gefüllten Picknickkorb, eine Kühltasche  und die Ukulele von Super-Enkelin.

Die viskoelastische Federung hat uns Rick aus der Radkutsche empfohlen. Sie sitzt direkt unter der Aluplatte und federt bei Normaltemperaturen ausreichend Bodenwellen ab. Bei den Minusgraden fiel den Gästen allerdings das Gebiss aus dem Gesicht, wenn man über Eisplatten fuhr. Vielleicht hat jemand noch eine Idee für Alternative?  

Unser ausführender Konstrukteur Hans Schakau hat jedes Detail der Konstruktion über Monate überdacht, getestet, geändert. Er führte strenge Aufsicht über die Entstehung des Verdecks  durch den etwas überforderten Cabrioverdeckbauer. Einziger Wehrmutstropfen: Das Verdeck lässt sich nicht falten – das wäre der absolute Hammer gewesen. Es ging nicht, weil sich der Gast reflektorisch gern an den Streben fest hält und somit das Gestänge stabil verankert sein muss. Dafür ist es für Fahrten in der Sommerfrische innerhalb von 90 Sekunden abgebaut.

Ein durchsichtiger Regenschutz kann „angezippt“ werden. Zum weiteren Wetter- und Windschutz kommen kuschelige passgenaue  Decken (mit Öffnung für die Sicherheitsgurte und Klickverschlüssen zum Fixieren – sie rutschen immer nach unten und in die Felgen) und bei richtigem Mistwetter eine Regen-Persenning aus passendem Verdeck-Stoff zum Einsatz.

Leider ist eine externe Aufstieghilfe erforderlich. Hier haben wir ein höhenverstellbaren Hocker gewählt, der einklappbar, stabil und trotzdem leicht ist. Dieser kann zum Tisch umfunktioniert werden, damit die Kaffeetassen nicht auf den Boden gestellt werden müssen.

Die Rikscha ist ein absoluter Hingucker. Selbst ausgeprägten Muffelbirnen zaubert der Anblick der vorbeifahrenden Kutsche ein Lachen ins Gesicht.

Und: Die Passagiere haben sich ein royales Winken angewöhnt.

 

Liebe Blog-Leser.

Bei Interesse für eine Nachbestellung kann Euch Rick die Kontaktdaten von uns geben.

Rikschafahren ist einfach wunderbar!

Eure Franziska