Radkutsche Best practice: Unser Weg zum Rapid: Teil 2 (von 4)

Unser Weg zum Rapid: Teil 2 (von 4)

Tag der Ankunft

Nach sehnsüchtigem Warten war voller Vorfreude der Tag gekommen, an dem wir unser Rapid in Empfang nehmen durften. Ein großer LKW rollte vor unserer Haustür an und nach kurzer Klärung, wo die begehrte Fracht abgeladen werden könne, begann der freundliche Herr von der Spedition auch schon direkt mit seiner Arbeit. Und diese sah sehr spektakulär aus: Bedingt durch seine stolzen ca. 2,7 Metern Länge ist das Rapid so lang, dass es nicht gänzlich auf die Ladebordwand passte. Während es mit dem Vorderrad auf der Hebebühne stand, verblieb es mit einem Stück des hinteren Rades im LKW-Laderaum. Der Spediteur begann die Hebebühne zu senken. Dabei geriet das Rapid in Schräglage und ich in leichte Panik. Ich hatte etwas Sorge, dass es in dieser Position abstürzen könnte. Instinktiv hechtete ich hin, als könnte ich das Mammutgewicht mit meinen kleinen Händen auffangen. „Gute Frau, ich hab‘ alles im Griff“, versicherte mir der Spediteur als das Lastenrad kopfüber im 45 Grad Winkel auf der Hubladebühne hing. Gesagt, getan, hievte er sogleich mit einem gekonnten Griff das Hinterrad von oben herunter und dann stand es dort in voller Pracht: unser erstes eigenes Lastenrad.

Lastenrad Unboxing

Das Rapid stand auf einer langen Palette und war tipptopp in mehreren Schichten Folie inklusive Polsterung verpackt. Trotz abenteuerlicher Auslieferung kam es ohne auch nur einen Kratzer bei uns an. Nach dem Auspacken haben wir nur noch kurz den Sattel eingestellt (was mit dem Schnellspanner mit nur einem Handgriff erledigt war) und schon war das Rapid startklar für die erste Probefahrt. Der Akku war komfortablerweise sogar schon vorgeladen. Das Ladegerät für den Akku kam mit der Bedienungsanleitung für das Rapid in einem kleinen Paket dazu. Ebenso war auch das Regenverdeck, das wir für unsere Tochter dazu bestellt hatten, in einem weiteren Paket dazu verpackt. Wer möchte, kann sein Rapid sogar mit einem farbenfrohen Aufkleber in Form eines Regenbogens verzieren, welcher als kleines Gimmick zusätzlich in der Lieferung enthalten war.

Aufbau des Regenverdecks

Das Regenverdeck von Vaude hat uns anfänglich etwas Kopfzerbrechen bereitet: Der Aufbau des Verdecks muss an einer bestimmten Seite begonnen werden. Hat man jedoch - wie in unserem Fall - die falsche Seite erwischt, darf man es noch einmal versuchen ;) Wir hätten uns hier eine kleine Anleitung zum Aufbau des Verdecks gewünscht. In dieser hätte beispielsweise auch die kleine Stange beschrieben werden können, die zusätzlich im Paket des Verdecks mit enthalten war. Ich hatte anfangs befürchtet, dass wir beim Aufbau etwas übersehen hatten und damit in die dritte Aufbaurunde starten müssten. Tatsächlich ist die einzelne Stange jedoch eine Reparaturhülse. Für den Fall, dass das Gestänge an einer Stelle mal brechen sollte, lässt sich die Stange praktischerweise über die gebrochene Stelle schieben und kann somit das Gerüst reparieren – klasse durchdacht, aber leider noch nicht ganz so gut kommuniziert ;) Von der ersten Aufbauhürde abgesehen macht das Verdeck aber einen sehr soliden und hochwertigen Eindruck. Es wird einfach in das Rapid eingesteckt und mit einem Gummizug um die Wanne herum gesichert. Der Einstieg befindet sich auf der rechten Fahrerseite und kann je nach Wunsch offenbleiben oder mit dem Fliegen- oder Regenschutz geschlossen werden, super! Es bietet somit auch einen optimalen Windschutz für kleine Mitfahrer, die Dank der transparenten Seiten drum herum einen großartigen Ausblick genießen können.

Neues Antriebssystem

Wir gehören zu den ersten Familien, die mit dem neuen EBS-System fahren dürfen. Auf den ersten Blick fällt hier zunächst auf, dass der ursprüngliche Dreh- bzw. Halbgasgriff nun ein Daumengasgriff geworden ist. Das hat uns anfänglich etwas überrascht, weil wir von der Idee sehr angetan waren, den E-Antrieb ähnlich wie bei einem Motorrad steuern zu können. Nun brauchen wir aber für die Steuerung des Antriebs nicht mehr die ganze Hand, sondern können das ganz locker mit dem Daumen regulieren. Als weitere Änderung steht auch die Beschleunigungsfunktion nicht mehr zur Verfügung, in die wir uns ursprünglich verliebt hatten. Anstelle der Beschleunigung über den Gasgriff erfolgt nun das separate Hoch- bzw. Runterschalten über den Tempomat. Auch wenn wir dieses Feature anfänglich vermisst hatten, wiegt das neue System mit zahlreichen Verbesserungen auf, die viel Freude bereiten: Im Gegensatz zum alten Antriebssystem fährt sich das neue wesentlich ruhiger und „ruckelfreier“. Dies macht sich insbesondere bei der Anfahrt sehr positiv bemerkbar: Wohingegen das vorherige System durch 100% Kraftzugabe an manchen Stellen etwas unangenehm vorangezogen hatte, baut das neue System die Kraft kontinuierlich auf und gibt dem Fahrer damit zu jeder Zeit ein wertvolles Kontrollgefühl. Die Unterstützung schaltet sich während der Fahrt sehr sensibel dazu und ermöglicht damit ein wesentlich entspannteres Fahren. Sogar so entspannt, dass ich während der Fahrt keine Angst mehr habe, mit nur einer Hand zu fahren (bspw., um die Richtung beim Abbiegen anzuzeigen). Ebenso unterstützt der neue Antrieb in jeder Stufe bis 25km/h und punktet damit im Gesamtbild mit einem sehr harmonischen Fahren.

Wir freuen uns schon auf den täglichen Einsatz des Rapids! Gerne werden wir nach intensivem Fahren in unserem nächsten Beitrag davon berichten, wie unsere Erlebnisse im Alltag mit dem Lastenrad sind.

 

Viele Grüße und bis zum nächsten Mal :)

Christina